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Johann Nikolaus Forkel: Hiskias
8. Dezember 2022 um 19:00
Johanna Winkel (Sopran), Virgil Hartinger (Tenor), Benjamin Glaubitz (Tenor), Janno Scheller (Bass), Vokalensemble, Göttinger Barockorchester, Ltg. Antonius Adamske | St. Johannis Göttingen | Aufzeichnung durch den Norddeutschen Rundfunk
Über die Hintergründe des einzigen Oratoriums “Hiskias” von Johann Nikolaus Forkel (1749-1818), Akademischer Musikdirektor in Göttingen, gibt es zwei höchst interessante Erklärungsansätze. Der Göttinger Forkel hatte sich zur Steigerung seiner Karriere Ende der 1780er Jahre auf das Hamburger Kantorat in der Nachfolge seines Brieffreundes Carl Philipp Emmanuel Bachs beworben. So könnte es sein, dass das einzige Göttinger Oratorium des 18. Jahrhunderts bereits einmal im Hamburger Michel erklungen ist. Zudem fällt die Überarbeitung des Oratoriums, in dem es um die Genesung des Königs Hiskias geht, in zeitlichen Zusammenhang mit der Genesung des englisch-kurhannoverschen Monarchen Georg III. 1789. Da Georg III. wie alle kurhannoverschen Fürsten in Personalunion auch Rektor der Göttinger Universität war, hat man in Göttingen seine Genesung von der Porphyrie gebührend gefeiert. Es sei nun dahingestellt, zu welchem Anlass das große Oratorium “Hiskias” von Johann Nikolaus Forkel genau gegeben wurde – fest steht: Die Göttinger Musikpflege des 18. Jahrhunderts kommt an diesem Werk einzig größeren Umfanges nicht vorbei.